Geschichte Döllersheim

 

Döllersheim wurde durch das NS-Regime wegen der Errichtung eines Schießplatzes für die Deutsche Wehrmacht ausgelöscht.

Um den Truppenübungsplatz errichten zu können, wurden insgesammt ca 7000 Menschen aus 42 Orten ausgesiedelt. Nur sieben Dörfer konnten wieder besiedelt werden.

Die deutsche Wehrmacht benötigte nach dem Einmarsch in Österreich Übungsräume. Dazu wurde das Land um Döllersheim im Waldviertel ausgewählt.

Die Absiedlung erfolgte in vier Schritten zwischen Juni 1938 und Dezember 1941 und betraf ca. 7.000 Menschen aus 42 Ortschaften und weiteren Siedlungen. Am Anfang wurden den Bewohnern noch Ersatzhöfe mit entsprechenden Grundstücken zugeteilt, aber spätere Absiedler wurden praktisch vertrieben und erhielten nur geringe Abfindungen, die teilweise auf Sperrkonten gelegt wurden und nach Kriegsende nicht mehr ausbezahlt wurden. Die Orte selbst wurden zwar entvölkert, aber auf höchsten Befehl verschont, da der Vater Adolf Hitlers nahe Döllersheim (in Strones) gebürtig war. ( Die Großmutter Adolf Hitlers, Anna Maria Schicklgruber ist auf dem Friedhof in Döllersheim begraben. ) Gleichzeitig mit der Aussiedlung wurden militärische Einrichtungen mit Barackenlagern, Bunkern und Schießplätzen errichtet.

Als die Tschechoslowakei besetzt wurde, wurde hier ein Sammellager für Beutegut eingerichtet. Auch Kriegsgefangenenlager wurden errichtet das bekannteste war französische Offiziere in Edelbach. Bis Kriegsende wurden hier auch Kampfverbände zusammengestellt, bevor sie an die Front verlegt wurden. Am 9. Mai 1945 wurde das Gebiet von der Roten Armee besetzt.

Die provisorische Staatsregierung hat 1945 die Wiederbesiedlung des Gebietes beschlossen. Programme zur Organisation wurden erarbeitet und der Bevölkerung im Februar 1946 bekanntgegeben. Aber im Juli 1946 wurde der Truppenübungsplatz von der Sowjetunion beschlagnahmt. In der Folge wurde auch von den Besatzungstruppen ein Übungsbetrieb mit bis zu 60.000 Soldaten abgewickelt.

Von den ehemaligen Bewohnern wurden Anträge auf Rückerstattung gestellt. Die Regierung unter Julius Raab beschloss aber im Zuge der Staatsvertragsdurchfürungsgesetze 1957, dass Aussiedler kein Recht mehr auf ihren früheren Besitz haben.

Die in den Randgebieten lebenden Menschen wurden in den darauffolgenden Jahren ausgesiedelt.

Der Name wurde auf Truppenübungsplatz Allentsteig geändert. Das Gebiet wird bis heute vom Österreichischen Bundesheer als solcher verwendet und blieb daher unbesiedelt. Seit 1981 befinden sich die ehemalige Pfarrkirche von Döllersheim, der Friedhof und das Spital nicht mehr im Sperrgebiet und können besucht werden.

Als letzter Döllersheimer wurde Karl Fröschl seinem Wunsch entsprechend 1993 auf dem Friedhof von Döllersheim bestattet.

 

 

 

 

Alljährlich am 2. November, jeweils 13.30 Uhr, findet in Döllersheim die Allerseelenfeier der Aussiedler statt.

Hier wird nicht nur für die Döllersheimer Vorfahren gebetet, man gedenkt auch der Toten aus dem gesamten entsiedelten Gebiet.

Die Toten sind die einzigen, die bleiben durften.

 

 

 

 

Ausgesiedelte Orte, Streusiedlungen, Einzelgehöfte und Mühlen

 

Äpfelgschwendt

Brugg

Dietreichs

Döllersheim

Edelbach

Eichhorns

Felsenberg

Flachau

Franzen wurde nie ganz entsiedelt

Germanns wieder besiedelt

Großpoppen

Heinreichs

Kleinhaselbach

Kleinkainraths

Kleinmotten

Kühbach

Loibenreith

Mannshalm

Mestreichs

Neunzen

Niederplöttbach

Nondorf wieder besiedelt

Oberndorf

Oberplöttbach

Ottenstein wieder besiedelt

Perweis

Pötzles

Rausmanns

Reichhalms wieder besiedelt

Riegers

Schagles

Schwarzenreith

Söllitz

Steinbach

Steinberg

Thaures

Strones

Waldreichs Schloss Waldreichs besteht noch der Ort liegt außerhalb des Truppenüb.

Wetzlas wurde wieder besiedelt

Wildings

Wurmbach

Zierings wieder besiedelt

 

Mühlen

 

Brugmühle, Fürnkranzmühle, Gföhlersmühle, Gransermühle, Kittingermühle, Loismühle,

Patzlmühle, Schloteinmühle, Steinmühle, Teufelsmühle

 

Streusiedlungen

 

Ascherhof

Dobra 

Haidhof Der Haidhof wird von der Heeres-Land- und Forstwirtschaftsverwaltung genutzt.

Kernhäuser

Pfarrort Oberndorf

Thomashäusl

 

 

Einzelgehöft

 

Deckerhaus Das Deckerhaus oder auch Deckerhof wird vom Bundesheer als Biwak genutzt.

Dürnhof

Führerhof

Josefinenhütte Die ehemalige Josefinenhütte wird von der Windhag’schen Stipendienstiftung als Forsthaus genutzt.

Lechnerhof

Maderhof

Reithof

Riemerhof